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Brief an International Olympic Committee



September 16, 2020

nternational Olympic Committee 

President Thomas Bach

Villa du Centenaire

Quai d’Ouchy 1

1006 Lausanne

Switzerland

Wien 16.09.2020

Sehr geehrter IOC-Präsident, Herr Thomas Bach !

Wir alle haben die schreckliche Nachricht über die Exekution des iranischen Wrestlers Navid Afkari erfahren. Wir haben auch erfahren, dass sein Körper mit Spuren von Folter und Verletzung übersäht war.

Die Welt darf diese Brutalität nicht unwidersprochen lassen! Die iranische Regierung wütet mit ihren Exekutionen wahllos durch die Bevölkerung. Jede/r, die/der nur im leisteten Verdacht steht, sich für Demokratie und Freiheit zu engagieren, wird ohne fairen Prozess kurzerhand eliminiert.

Wir wissen Ihre Bemühungen um eine Freilassung von Navid Afkari zu schätzen.

Wir denken aber, da es trotz Ihrer Bemühungen und der Ersuchen von vielen Seiten nicht gereicht hat, sein Leben zu retten, soll nun vor der Weltöffentlichkeit ein deutlicheres Zeichen gesetzt werden.

Navid wurde gefoltert und anschließend exekutiert!

Wenn ein Land seine eigenen Athleten tötet, die Geständnisse unter schwerer Folter erzwingt, muss eine Organisation, die sich dem olympischen Gedanken verschreibt, unvermittelt handeln. Als sichtbares Zeichen der Missbilligung derartiger Unterdrückungs- und Einschüchterungsmechanismen gegen das gesamte iranische Volk und in diesem Fall gegen iranische Athleten wäre ein Ausschluss von internationalen Wettkämpfen unerlässlich.

Da im Iran keine freie Meinungsäußerung existiert, Äußerungen zu Solidarität und Menschenrecht bestraft werden, erwarten wir internationale Solidarität, und daher die Solidarität des IOC mit der Familie des ermordeten Navid und mit den trauernden Athleten im Iran.

Herr Präsident, es wäre nicht nur ein Protest gegen diese Barbarei, sondern auch ein menschlicher Akt gegenüber von Familie und Freunden von Navid, wenn die Vereinigung Iranischer Athleten von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen und die Abhaltung von Wettbewerben im Iran verboten wäre.

Wie uns die Geschichte zeigt, wurde dieses wichtige Instrument als Protest bereits wirkungsvoll eingesetzt. Und so sollten auch in diesem Fall iranische Athleten an den Wettkämpfen teilnehmen können, aber ohne die iranische Flagge. Das setzt ein Signal gegen Folter und Hinrichtung von Athleten und zeigt, dass dies vom sportlichen Geist des IOC im Sinne des friedlichen Zusammenlebens nicht toleriert wird.

Mit vorzüglicher Hochachtung 

Verband zur Unterstützung der Freiheit und Demokratie im Iran (Wien)

www.kanon-wien.at     contact@kanon-wien.at

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