es ist drei Jahre her, dass die Schergen des islamischen Regimes im Iran an diesen Tagen über 1500 Menschen auf den Straßen verschiedener Städte getötet haben. Unsere Schwestern, unsere Brüder und unsere Kinder. Sie haben ihnen direkt in den Kopfo geschossen. Diese Bestien haben ihnen direkt in die Brust geschossen. Sie wollten Köpfe zerschlagen, dass sie nicht mehr erinnern. Sie wollten, dass die Herzen aufhören, weiterzuschlagen. Das Gegenteil ist der Fall. Das, was wir heute im Iran beobachten, Demonstrationen und Protestaktionen, Tag und Nacht auf den Straßen von Babol und Rasht im Norden bis Bandarabbas im Süden, von Kurdistan und Azarbayjan und Teheran bis hin zu Zahedan in Beluchistan, ist ein Zeichen dafür, dass die Toten von damals noch am Leben sind. Wer waren sie eigentlich? Wie können wir sie beschreiben?
Von der Ausbeutung gebeutelte, von der Armut und Elend in die Ecke gedrängte Menschen. Sie wollten nicht mehr zuschauen, wie die Neoliberalen Machthaber die Verelendungspolitik der Weltbank realisieren, als sie den Benzinpreis über die Nacht verdreifachten. Großteil von Arbeiterfamilien stammende, in den Randbezirken der Großstädte in Armut lebende Menschen wollten die verbrecherische Erniedrigung und Unterdrückung nicht mehr über sich ergehen lassen. Es ging und geht nicht mehr um das Leben, viel mehr um das Überleben. 2 Jahre zuvor im Jahre 2017 forderten die Arbeiterinnen und Arbeiter von Hafttappeh im Süden während des Dey-Aufstandes, der auch blutig niedergeschlagen wurde, Brot Arbeit und Freiheit als Lösung für den Katastrophalen Zustand, mit dem die Menschen im Iran Tag für Tag zu kämpfen haben. Diesmal aber wollten die Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Sie wollten ihre Zukunft selbst bestimmen. Was sie aber erlebten, schaute wie ein Kriegsschauplatz aus, wo die Tötungskommandos die Protestierenden gezielt und regelrecht auf den Straßen hinrichteten. Das blutige Vorgehen sollte möglichst vor dem Rest der Welt aber auch im Lande verborgen bleiben. Während die Behörden das Internet fast komplett abschalteten, zeigen vereinzelte Videomaterialien von den Protesten in den Sozialen Medien, wie Sicherheitskräfte in verschiedenen Städten direkt auf Demonstranten schießen. Das Ziel war es, möglichst viele umzubringen, um Angst einzujagen.
Das Gegenteil ist der Fall. Die Toten von damals leben noch. Sie begleiten die mutigen Frauen und Männer in den engen Gassen und dunklen Straßen und Plätzen, sie geben ihnen Kraft und Zuversicht, ihren Weg zu Ende zu führen. Wir vergessen nicht. Wir verzeihen auch nicht.
Die Zeit ist nah, dass ihre Mörder zu Rechenschaft gezogen werden, denn die Toten von damals leben noch.